1. Mal segeln mit Vaquita

Vor Anker am Plage du Lotu mit Cap Corse im Hintergrund

Am Tag nach der Bootstaufen starten wir zusammen mit meiner Schwester Lena und ihrem Freund Raphi in einen 2-wöchigen Törn mit UNSEREM Boot. Als erstes geht es nach Capraia, einer kleinen (Piraten-)Insel zwischen dem italienischen Festland und Korsika. Lena geht es nicht ganz so gut auf der doch recht sportlichen Überfahrt und hat daher gleich mal unseren neuen Faltkübel (Spitzname „Buckito“) eingeweiht. Nach einem Tag Regeneration mit einer Wanderung auf der grünen, aber felsigen ehemaligen Gefangeneninsel wollen wir weiter nach Korsika – zu weißen Sandstränden und türkisem Wasser. Auf dem x-stündigen Weg war nicht viel Wind, aber dafür ein Delfin und auch Wale (zumindest glauben wir, dass es Zwergwale waren). Der erste Stopp auf Korsika ist Plage du Lotu. Peter und ich waren schon vor einem Jahr dort und wollten unbedingt wieder hin – türkisblaues Wasser, weißer Sandstrand, keine Leute sondern nur Kühe am Strand…zumindest in der Früh, denn gegen Mittag dreht sich das Verhältnis Tier zu Mensch dank zahlreicher Ausflugsboote.

Neben dem perfekten Segelleben lernen wir aber auch unser Boot kennen und entdecken jeden Tag etwas Neues. Dinge, die nicht einwandfrei funktionieren, Dinge die gewartet werden müssen und Dinge wo wir nicht wissen wie sie funktionieren.

Beispielsweise haben wir unsere Lithiumbatterie viel zu weit entladen, da die Anzeige in Prozent nicht akkurat war. Daraufhin haben wir sie mit dem Motor über unsere Lichtmaschine wieder etwas geladen. Außerdem hat unsere elektrische Ankerwinde plötzlich nicht mehr funktioniert und wir mussten die restliche Zeit die Ankerkette per Hand hochholen. Der Fehler konnten wir aber zum Glück später schnell beheben, da sich nur eine Crimpverbindung zweier Kabel gelöst hat.

Nach einer Nacht vor Anker des Städtchens St. Florent geht es für uns weiter westwärts in unsere Lieblingsstadt auf Korsika: L’Ile Rousse. Auch hier genießen wir wieder das glasklare Wasser und den weißen Sandstrand und waren jeden Tag im Café der Platanen am Hauptplatz der Stadt. Dort gibt es einen riesigen Sandplatz an dem die Einwohner sich zu einer Partie Boule (bei uns bekannt als Boccia) treffen. Wir genießen die Ruhe in der Stadt, schlendern durch die Straßen und freuen uns, dass wir fast die einzigen am Ankerfeld sind.

Nach 2 Tagen geht es weiter nach Westen in die nächste Stadt Calvi. Dort legen wir im Stadthafen an, da wir unsere Batterie endlich wieder komplett aufladen müssen und auch Wasser nachtanken müssen. Außerdem ist das Wetter nicht mehr ganz so schön wie die letzten Tage. Die Altstadt liegt in einer Zitadelle am Hügel. Wir spazieren hinauf, gehen durch die engen Gassen und genießen den Ausblick auf die große Bucht von Calvi. Am Abend gehen wir direkt am Stadthafen etwas trinken und freuen uns über die französisch-karibische Livemusik. Ein französisches Pärchen fordert uns zum Tanzen auf und am Ende des Abends laden wir sie zu uns aufs Boot ein. Erst spät oder eigentlich in der Früh geht es für uns in die Kojen. Der nächste Tag ist dementsprechend ruhig – wir schlafen lange, waschen Wäsche und gehen einkaufen. Am Abend gehen wir früh ins Bett, da wir am darauffolgenden Tag schon vor Sonnenaufgang losstarten wollen. Es geht für uns wieder zurück Richtung Italien und ganze X Seemeilen nach Macinaggio. Wir haben relativ wenig Wind und tauschen das kleinere Vorsegel gegen die größere Genua, aber am Ende müssen wir motoren und legen in der Marina an. Es ist ein regnerischer Abend und wir gehen noch ein letztes Mal in Korsika essen.

Am nächsten Tag falten wir die große Genua und schlagen wieder das kleinere Vorsegel an, denn der Wind bläst gut. Bei sportlichen Bedingungen geht es wieder zurück nach Rosignano. Vaquita schlägt sich sehr gut und hat keine Probleme mit Wind und Welle umzugehen ebenso wie die Crew. Wir kommen genau rechtzeitig wieder an, denn eine halbe Stunde nach dem Anlegen fängt es an zu gewittern. Wir sind froh wieder sicher im Hafen zu sein.

Wir haben den ersten Törn wirklich genossen und freuen uns schon aufs nächste Mal. Aber dazwischen wartet noch einiges an Arbeit für uns auf dem Trockendock.

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