Unsere Vaquita
Unser Boot ist eine Najad 331, die 1998 in Henån, Schweden gebaut und an die britische Marine als eines von insgesamt neun Schulschiffen verkauft wurde. Alle Boote wurden an den britischen Kiel Yacht Club geliefert und hatten Namen, die von Vögeln inspiriert waren. Unsere wurde damals „Grebe“ (auf Deutsch Haubentaucher) getauft.
Einer der Marineoffiziere kaufte das Boot und ist damit in Sardinien gesegelt. Er verkaufte es weiter an ein schwedisches Ehepaar, die durch die europäischen Binnengewässer vom Mittelmeer zurück nach Schweden gesegelt sind.
Das schwedische Ehepaar hat das Boot dann mit einem Dänen gegen eine größere Najad getauscht, der das Boot in „Plaisir“ umbenannte. Die Plaisir hat an einigen Regatten teilgenommen und war sogar der Gewinner einer Shorthand-Regatta im Skagerrak in der Nordsee.
Der dänische Eigner wollte wieder auf eine größere Najad aufrüsten und verkaufte das Boot Ende 2018 an eine schwedischen Familie. Sie benannten das Boot in Båtis um - zu Deutsch Booti - und sind zuerst in Schweden gesegelt, bevor sie ihre Reise durch die Binnengewässer bis zum Mittelmeer gestartet haben.
Die letzte Station ihrer mehrmonatigen Reise war Rosignano Solvay in Italien, wo wir das Boot besichtigt und im Oktober 2022 gekauft haben. Seitdem waren wir mit unserer Vaquita viel im toskanischen Archipel unterwegs und haben das Boot extensiv für Langfahrt aufgerüstet. Jetzt erkunden wir nicht-europäische Gewässer, denn Vaquita hat uns nicht nur zum afrikanischen Kontinent sondern auch gut über den Atlantik gebracht.
Fakten
Najad 331
Baujahr: 1998
Länge: 9,98 m
Breite: 3,26 m
Tiefgang: 1,68 m
Verdrängung: 5,0 t
Masthöhe (über Wasserlinie): 15,2 m
Segelfläche: 50,0 m2
Motor: Volvo Penta MD 2030 B

Bugkabine

Salon

Cockpit mit Kuchenbude

Nasszelle
Was treibt uns an?
26 m2 gelattetes Großsegel von Doyle Raudaschl mit 3 Reffs für wenig und viel Wind aus 2024
Profurl Rollreffanlage mit Genoa 31 m2 für Downwindsegeln
Fock mit 24 m2 für Gebiete mit wechselnden Bedingungen
Ein Gennaker mit Bergeschlauch m2 für Downwind bis zu 15 kn
19/20 Rigg mit neuem stehenden Gut (2024)
Masthöhe: 13,7 m (von Deck)
Wenn kein Wind geht?
Unser Volvo Penta MD2030B aus 1998 treibt einen Volvo 3 Blatt Faltpropeller montiert auf einem Saildrive (Getriebe) an. Wir haben einen 90 l Dieseltank und zusätzlich noch
50 l in Kanistern. Summa summarum kommen wir damit mit unserem Flautenschieber ca. 420 Semmeilen (ca. 780 km) weit.
Navigation
Unser bester Mann der Mannschaft ist “der Gerät”. Der ist nicht nur vor dem Chef in der Arbeit sondern auch nach dem Chef noch am Arbeiten. “Der Gerät” ist unser Autopilot ein Raymarine Typ 1 Linearantrieb mit ACU200 Autopilot Computer und EV1 Gyrosensor. Er steuert stets außer beim An- und Ablegen. Bester Ersatzspieler: Backup Linearantrieb mit X10 Computer der nach GPS Kurs steuert.
Navionics Charts auf 2 iPads zusätzlich als Backup Raymarine Element 7 Plotter.
Windmesser Raymarine i60 mit i70 Multidisplay
Damit wir nicht aufsitzen, haben wir noch unseren Logge/Lot Airmar DST 810 Sensor, der uns stets die Tiefe und Geschwindigkeit durchs Wasser verrät
Stromsystem
12v Gleichstrom für Kleinverbraucher und 230v Wechselstrom für Steckdosen und diverse Geräte
Stromversorgung
890 Wp Solar folgendermaßen aufgeteilt:
4x 120 Wp flexibel am Bimini jeweils zwei in Serie zusammengehängt an einen Victron 15/75 MPPT
120 Wp flexibel auf der Sprayhood an einem 15/75 Victron MPPT
50 Wp flexibel vor der Sprayhood an einem 15/75 Victron MPPT
2x 120 Wp Rahmenmodule an der Railing jeweils eines an Steuerboard und eines an Backboard jeweils an einen eigenen 15/75 Victron MPPT
In der Praxis produziert unser Setup hier in den südlichen Regionen wie im Mittelmeer im Frühling und Sommer und oder weiter südlich an sonnigen Tagen um die 2 - 2,5 kWh am Tag. Damit kommen wir vollkommen aus und können elektrisch kochen und unseren elektrischen Außenbordmotor für unser Beiboot laden. Wenn die Sonne mal nicht soviel scheint oder wir auf Überfahrt sind, muss der Gasherd herhalten, da das Kochen mit Abstand am meisten Strom braucht.
Falls die Sonne mal nicht scheint? Leben wir erstmal von unserem gespeicherten Strom dafür haben wir zwei 200 Ah 12,8 V Victron LiFePO4 Batterien (ca. 5 kWh) Batterien. Sollte das alles nicht reichen, können wir noch mit unserer 60 A Lichtmaschine über den Motor und über einen Victron Orion DC-DC Charger die Servicebatterien laden.
Für unser Wechselstromnetz haben wir einen 3000 KW Victron Multiplus 2 Wechselrichter/Ladegerät. Damit lässt sich alles betreiben was wir an Wechselstromgeräten haben inklusive unseres Doppelinduktionskochfeldes und dem Ladegerät für unseren Beibootmotor.
Wasser
Grauwasser: Zum groben Abwaschen verwenden wir eine Salzwasserfußpumpe und ebenso funktioniert die Toilette mit Salzwasser
Süßwasser: Wir haben einen 170 l Tank und 60 l in Kanistern für Überfahrten haben wir noch 80 l in Trinkwasserkanistern als Backup. Mit dem Acuva Wasserhahn können wir das Wasser zum Trinken verwenden ansonsten benötigen wir ein wenig Süßwasser zum Nachspülen und kochen und hie und da zum Nachduschen. In sauberen Buchten können wir unseren Katadyn Wassermacher verwenden der uns 5 l Trinkwasser in der Stunde entsalzt.